GPS gestützte Touren: Tourenplanung im GaLaBau optimieren

Ein Bauleiter im Garten- und Landschaftsbau brieft sein Team mit einem Tablet. Mehrere Männer und Frauen unterschiedlichen Alters in Arbeitskleidung stehen vor Transportern, die mit Pflanzen und Werkzeugen beladen sind.

👉 Lies hier zuerst den vorherigen Artikel unserer Serie: 5 Vorteile der Fahrzeugortung im GaLaBau

Eine effiziente Tourenplanung entscheidet im Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau) über Erfolg oder Frust im Arbeitsalltag. Viele Betriebe kämpfen noch immer mit handschriftlichen Listen, spontanen Telefonketten und ungenauen Absprachen. Das Ergebnis: unnötige Leerfahrten, verspätete Teams, steigende Kosten und unzufriedene Kunden.

In diesem Artikel erfährst du, wie digitale Tourenplanung mit GPS-Technologie diese Probleme löst. Wir zeigen dir typische Fehler der manuellen Planung, erläutern die Vorteile von GPS-gestützten Systemen und stellen dir ein Praxisbeispiel vor, in dem ein Betrieb in nur sechs Wochen 12 % seiner Kilometer einsparen konnte. Außerdem erhältst du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Umstellung, Tipps zum Change-Management und eine detaillierte ROI-Rechnung.

Inhaltsverzeichnis

Ein typischer Morgen im GaLaBau

Es ist 6:30 Uhr auf dem Betriebshof eines typischen Garten- und Landschaftsbaubetriebs. Mehrere Kolonnen treffen ein, die Maschinen werden gestartet, die Mitarbeiter sammeln sich. In der Disposition herrscht zu diesem Zeitpunkt bereits Hochbetrieb: Der Bauleiter sitzt mit einer Excel-Liste vor sich, das Telefon klingelt ständig und parallel laufen WhatsApp-Nachrichten ein.

Die erste Herausforderung des Tages ist sofort spürbar: Der Minibagger, der heute auf Baustelle A benötigt wird, steht noch bei Baustelle B, weil gestern niemand mehr Zeit hatte, ihn zurückzubringen. Team 2 wartet ungeduldig, weil sie ohne das Gerät nicht anfangen können. Gleichzeitig steckt der Transporter für Baustelle C im Berufsverkehr fest. Da niemand die Reihenfolge der Anfahrten optimiert hat, verschwendet er Zeit und Diesel im Stau.

Währenddessen fährt Team 3 in Richtung einer kleinen Pflegebaustelle, bemerkt aber unterwegs, dass das benötigte Material nicht geladen wurde. Sie drehen um, fahren zurück zum Hof und verlieren eine Stunde Arbeitszeit. Die Stimmung sinkt, die Effizienz ebenso. Am Ende des Tages haben die Teams mehr Kilometer gefahren als nötig, mehrere Stunden Arbeitszeit verloren und die Kunden sind unzufrieden, weil Termine nicht eingehalten wurden.

Solche Szenen sind Alltag im GaLaBau – und sie zeigen deutlich, dass improvisierte Tourenplanung nicht mehr zeitgemäß ist. Der Schlüssel liegt in Transparenz, Echtzeitdaten und klaren Prozessen – und genau hier setzt GPS-gestützte Tourenplanung an.

Warum manuelle Planung regelmäßig scheitert

Versteckte Kosten von Leerfahrten

Leerfahrten sind einer der größten, aber unsichtbarsten Kostenfaktoren im GaLaBau. Ein paar Kilometer mehr pro Tag erscheinen zunächst harmlos. Doch schon bei zehn Fahrzeugen, die täglich nur acht unnötige Kilometer fahren, summieren sich über ein Jahr hinweg fast 18.000 Kilometer. Rechnet man mit 0,85 Euro pro Kilometer (Diesel, Verschleiß, Wartung, Zeit), ergibt das Mehrkosten von rund 15.000 Euro jährlich – Geld, das in Personal, Maschinen oder neue Aufträge investiert werden könnte.

Darüber hinaus entstehen indirekte Kosten: Ein verspätetes Team kann eine Baustelle nicht rechtzeitig beginnen, andere Teams warten, Lieferketten geraten ins Stocken. Oft sind die Folgekosten höher als die reinen Kilometerkosten.

Planungschaos = Informationschaos

Manuelle Planung basiert auf verstreuten Informationen. Der Bauleiter weiß zwar, dass eine Baustelle noch nicht freigegeben ist, aber diese Info erreicht die Dispo zu spät. Fahrer erfahren Änderungen oft erst unterwegs. Ergebnis: unnötige Telefonate, Missverständnisse und doppelte Wege.

In Betrieben mit mehreren Kolonnen führt das zu einem regelrechten Kommunikationschaos. Jeder improvisiert, doch niemand hat den Gesamtüberblick.

Ohne Daten keine Prioritäten

Wer keine Echtzeitdaten hat, entscheidet aus dem Bauch heraus. Welche Baustelle ist dringender? Welche Fahrt lässt sich mit einer anderen kombinieren? Ohne klare Informationen lassen sich solche Fragen nicht zuverlässig beantworten. Das Risiko: Aufträge werden nach Gefühl priorisiert, statt nach Wirtschaftlichkeit.

Psychologische Belastung durch ständige Improvisation

Ständige Planänderungen belasten nicht nur den Betrieb, sondern auch die Mitarbeiter. Fahrer fühlen sich gehetzt, Bauleiter verlieren die Übersicht, die Disposition steht permanent unter Druck. Unklare Absprachen führen zu Frust – und langfristig sogar zu höherer Fluktuation.

GPS-gestützte Tourenplanung – so funktioniert’s

Live-Karte & Fahrzeugstatus

Eine digitale Live-Karte zeigt in Echtzeit, wo sich jedes Fahrzeug und jede Maschine befindet. Du erkennst auf einen Blick, ob ein Team bereits auf der Baustelle ist, ob es im Stau steht oder ob es unterwegs zum nächsten Auftrag ist.

Das ermöglicht eine völlig neue Flexibilität: Muss spontan ein kleiner Zusatzauftrag übernommen werden, wählst du einfach das Team, das sich gerade in der Nähe befindet. Lange Umwege und Leerfahrten entfallen.

Route optimieren im GaLaBau

Statt Stopplisten nach Bauchgefühl zu sortieren, berechnet die Software automatisch die effizienteste Reihenfolge. Sie berücksichtigt Entfernungen, Zeitfenster, aktuelle Verkehrslage und sogar Ruhezeiten der Fahrer. Wenn sich ein Termin verschiebt, passt die Software die Route live an.

So fahren deine Teams weniger Kilometer, kommen schneller ans Ziel und können mehr Aufträge pro Tag erledigen.

Zeitfenster, Kapazitäten & Auftragsklassen

Im GaLaBau geht es nicht nur um die kürzeste Strecke. Entscheidend sind auch Zeitfenster (z. B. Lieferung vor 9 Uhr), Fahrzeugkapazitäten (Ladefläche, Gewicht, Kranreichweite) und die Art des Auftrags. Eine digitale Tourenplanung stellt sicher, dass jedes Fahrzeug mit der passenden Kapazität am richtigen Ort ist – und verhindert, dass Teams doppelt fahren müssen.

Geozonen & Benachrichtigungen

Mit Geozonen legst du digitale Bereiche für Hof, Baustellen und Lieferanten fest. Betritt oder verlässt ein Fahrzeug eine Zone, wird automatisch ein Ereignis ausgelöst. Der Bauleiter erhält zum Beispiel eine Benachrichtigung, dass das Team unterwegs ist. Kunden wissen, wann die Kolonne eintrifft, ohne nachfragen zu müssen.

Rollen & Rechte für Dispo, Bauleiter, Kolonne

Nicht jeder braucht alle Daten. Die Dispo sieht den gesamten Fuhrpark, Bauleiter sehen nur ihre Projekte und Fahrer bekommen ihre Touren direkt in eine App. Dort können sie den Status melden („unterwegs“, „vor Ort“, „fertig“) und Fotos oder Notizen hochladen. So sind alle auf demselben Stand – ohne Informationsflut.

Berichte & KPIs: Von Bauchgefühl zu Datenbasis

Die Software wertet alle Fahrten automatisch aus. Kilometer, Stopps, Pünktlichkeit, Aufenthaltsdauer – alles wird dokumentiert und in Berichten dargestellt. Anhand dieser Kennzahlen erkennst du, wo Leerfahrten entstehen, welche Teams überlastet sind und welche Baustellen besonders zeitintensiv sind.

Langfristige Effekte: Kosten, Umwelt & Mitarbeiterzufriedenheit

Digitale Tourenplanung spart nicht nur Kosten, sondern wirkt sich auch positiv auf Umwelt und Mitarbeiter aus. Weniger Kilometer bedeuten weniger CO₂-Emissionen, was gerade für öffentliche Ausschreibungen ein Pluspunkt sein kann. Gleichzeitig sinkt der Stresslevel, weil die Arbeit klar strukturiert ist. Mitarbeiter haben planbare Tage und weniger Überstunden – ein entscheidender Faktor für ihre Zufriedenheit.

Praxisbeispiel: 12 % weniger Kilometer in 6 Wochen

Ein mittelgroßer GaLaBau-Betrieb mit 24 Fahrzeugen stand vor großen Herausforderungen. Die Kolonnen fuhren häufig doppelte Wege, weil Material vergessen wurde oder Geräte am falschen Ort standen. Die Dispo kämpfte täglich mit Anrufen und kurzfristigen Änderungen.

Nach der Einführung von GPS-Trackern und der Infleet Cloud änderte sich das Bild:

  • Alle Tagesstopps wurden digital erfasst.

  • Geozonen für Hof und Stammbaustellen wurden eingerichtet.

  • Die Software berechnete täglich optimierte Routen.

  • Kunden erhielten automatische Benachrichtigungen über Ankunftszeiten.

Bereits nach sechs Wochen zeigte sich ein messbarer Erfolg: Die gefahrenen Kilometer sanken um 12 %, die Fahrzeit reduzierte sich um 9 % und die Zeit auf den Baustellen stieg um 14 %. Die Dispo erhielt weniger Anrufe, die Mitarbeiter waren entspannter und die Kunden zufriedener.

In 7 Schritten zur digitalen Tourenplanung

  1. Ist-Analyse: Erfasse alle Fahrzeuge, Baustellen und Auftragstypen.

  2. Ziele definieren: Lege konkrete Kennzahlen fest, z. B. 10 % weniger Kilometer in drei Monaten.

  3. GPS-Setup installieren: Rüste Fahrzeuge und Geräte mit Trackern aus.

  4. Tourenlogik entwickeln: Definiere Zeitfenster, Prioritäten und Geozonen.

  5. Pilotphase starten: Teste die Software zunächst mit einer Kolonne.

  6. Daten auswerten: Analysiere KPIs wöchentlich und optimiere Prozesse.

  7. Rollout durchführen: Weite die digitale Planung auf den gesamten Betrieb aus.

Wichtig ist, die Mitarbeiter von Anfang an einzubeziehen. Erkläre ihnen, dass es nicht um Kontrolle, sondern um Entlastung geht. Weniger Telefonate, planbare Arbeitstage und pünktlicher Feierabend sind Vorteile, die alle spüren.

Häufige Einwände – und wie du sie entkräftest

„Unsere Touren ändern sich ständig.“ – Gerade deshalb lohnt sich digitale Planung. Die Software passt Routen live an, wenn sich Termine verschieben oder neue Aufträge dazukommen.

„Das kostet zu viel Zeit.“ – Stopps lassen sich automatisch aus dem Auftragssystem importieren. Änderungen werden zentral eingepflegt und sind für alle sichtbar – kein zusätzlicher Aufwand.

„Unsere Fahrer fühlen sich überwacht.“ – Transparenz ist keine Überwachung. Die Systeme erfassen Fahrten, nicht Personen. Ziel ist, Wege zu reduzieren und den Alltag effizienter zu gestalten.

„Die Investition rechnet sich nicht.“ – Schon wenige Prozent Einsparung bei Kilometern und Fahrzeit führen zu einer schnellen Amortisation. Oft sind die Kosten innerhalb von sechs Monaten wieder eingespielt.

Checkliste: Bist du bereit für Tourenplanung mit GPS?

  • Sind alle Fahrzeuge und Geräte erfasst?

  • Können Tagesstopps digital importiert werden?

  • Sind Geozonen für Hof, Baustellen und Lieferanten eingerichtet?

  • Sind Disponenten und Bauleiter geschult?

  • Gibt es klare KPIs, nach denen der Erfolg gemessen wird?

Wenn du diese Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, steht der Einführung nichts im Weg.

ROI-Rechnung: Lohnt sich Tourenplanung wirklich?

Ein Beispiel: Ein Betrieb mit 10 Fahrzeugen fährt durchschnittlich 100 km pro Tag und Fahrzeug. Das ergibt 1.000 km pro Tag. Bei 220 Arbeitstagen sind das 220.000 km pro Jahr.

  • Kosten pro km: 0,85 €

  • Gesamtkosten pro Jahr: 187.000 €

Reduziert die digitale Planung die Kilometer nur um 10 %, spart der Betrieb 22.000 km und damit fast 19.000 €. Hinzu kommen Einsparungen bei Arbeitszeit, weniger Überstunden und eine höhere Kundenzufriedenheit. Die Investition amortisiert sich also in kürzester Zeit.

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